Barhufpflege für Pferde und Ponies
Den meisten Pferdebesitzern liegt die Gesundheit ihrer Pferde sehr am Herzen. Ich habe bisher wirklich viele bemühte Pferdebesitzer kennen gelernt, auch wenn oft Unwissenheit und fehlende Erfahrung im Wege stehen. Und das ist meiner Meinung nach der wichtigste Vorsatz, den es zu nehmen gilt. Wenn wir uns ein Pferd anschaffen, liegt es in unserer Pflicht, uns um sein Wohl und die Gesundheit zu kümmern! Der Huf ist ein wichtiger Teil und es bedarf grossem Engangement, Zeit und auch Geld, den Huf als wichtiges Fundament des Pferdes gesund zu erhalten. Es geht weit über die Pflege der Hufe hinaus, weil der ganze Pferdekörper zusammenspielt.
Wer also gesunde und funktionale Hufe will, der muss sich um weit mehr kümmern, als optimal bearbeitete Hufe. Um diesen Teil des Ganzen kümmere ich mich aber gerne!
Meiner Ansicht nach ist Barhufpflege immer auf das Pferd abzustimmen. Manche laufen am besten wenn Strahl, Sohle und Tragrand gut Bodenkontakt haben. Andere vertragen den Druck auf den Strahl aus verschiedenen Gründen eben nicht. Genauso mit dem Kürzen von Eckstreben. Da sie auch eine Funktion im Huf haben, kann es durchaus sein, dass ein Pferd zu wenig Stabilität hat, wenn man sie zu sehr kürzt. Anders sieht es aus, wenn sie verbogen sind - dann müssen sie in eine korrekte Position gebracht werden, damit sie nicht auf die Sohle drücken. Es gibt also keine Regeln und wie meine Ausbildnerin sagt; nichts was man immer machen muss oder nicht darf.
Ein schlechtes Laufbild, Fühligkeit, Klammer Gang, Strahlfäule und schlechte Hufqualität sind ein paar Anzeichen, dass etwas im Huf nicht stimmt. Es gilt also, die Ursache zu beheben und nicht nur Symptome zu beseitigen.
Leider kommt es auch sehr oft zu Hufkrankheiten wie Hufrehe, Hufabszesse oder -geschwüre, zu einem Hufrollensyndrom, Verknöcherungen, High-Low-Syndrom und weiteren Hufschäden. Auch hier muss mit der richtigen Hufpflege ein Teil zur Genesung beigetragen werden und den Umständen entsprechend gehandelt werden. Der Weg zum gesunden Huf ist anstrengend, fordert Einsatz und ist manchmal auch kostspielig. Aber trotzdem ist es ein sehr interessantes Thema und der Hufmechanismus ist ein richtiges Wunder der Natur, was auch heute noch viel Forschung und Wissen fordert.
Ob NHC, Huforthopädie, F-Balance oder was auch immer - eines ist klar: Die direkte Antwort auf die Hufpflege bekommen wir Hufpfleger immer vom Pferd. Von (den meisten) verschiedenen Bearbeitungsrichtungen kann ich immer etwas mitnehmen und in Gesprächen mit anderen Barhufpflegern erkennt man sehr oft Parallelen in den Ansichten. Der Huf ist von der Natur her gewissermassen ja vorgegeben und deshalb unterscheiden sich gute Leute ihrer Fachrichtung meiner Ansicht nach gar nicht so sehr voneinander. Die Erfahrungen, Ideen und Diskussionen lassen einem im Austausch weiter denken und vielleicht auch mal auf einen individuellen Fall anwenden.
Mein Ziel ist es, das Pferd als Ganzes anzuschauen, mit seiner Biomechanik und in seiner Umgebung. Das beste für das Wohl des Pferdes raus zu holen und mich stetig weiter zu entwickeln. Ich möchte viele Weiterbildungen besuchen und wünsche mir weiterhin regen Austausch mit meinen Kollegen und Partnern und allen Fachleuten mit Pferdethemen.